Montag, 7. Oktober 2019

#56 finding comfort in the chaos

Hallo ihr Lieben,

zurzeit herrscht bei mir gerade absolutes Chaos.
Chaos im Kopf.
Chaos in der Wohnung.
Chaos in der Beziehung.
Chaos im Leben.
Und ich weiß absolut nicht wohin ich eigentlich will.
Von den Schwierigkeiten mit meinem Freund habe ich ja schon ein bisschen erzählt.
Dieses chaotische Durcheinander zieht sich momentan aber durch alle Bereiche meines Lebens.

Ich hatte gehofft, dass ich durch das Schreiben des Blogs wieder Ordnung reinbekomme. Dass ich wieder erkenne, was ich will und was mir wichtig ist. Dass ich mich auf mich und mein Inneres konzentrieren kann. Dabei sollte es diesmal nicht um mein Gewicht oder meine Figur gehen. Trotzdem hat mich die Rückkehr in die Bloggerwelt auf direktem Weg auf die Waage geführt, die ich in den letzten Wochen und Monaten erfolgreich vermieden habe. Und was soll ich sagen?
Die Zahl war ein richtiger Schock für mich.

61,5kg.

So schwer war ich lange nicht mehr.
Bis Anfang des Jahres hatte ich durch meine Arbeit im Lager viel abgenommen, konnte aber trotzdem alles essen was ich wollte. Alle aus meiner Familie sprachen mich mehrfach darauf an und machten sich zeitweise sogar Sorgen, weil es plötzlich so schnell ging. Da wog ich nur noch 51kg.

Vor ein paar Wochen habe ich ein Bild von mir aus der Zeit gesehen und war selbst ganz erschrocken wie dünn ich da aussah. Aber es gefiel mir und gefällt mir immernoch. Aufgrund meiner Arbeit in der Schule sitze ich mittlerweile nur noch rum und nehme immer weiter zu.
Zu allem Übel und allen Selbstzweifeln kam mein Freund am Wochenende kurz ins Bad, als ich gerade unter der Dusche stand. Eigentlich ist er super lieb zu mir, macht mir Komplimente, versichert mir, dass ich doch dünn bin, wenn ich mal wieder zweifle. Diesmal nicht. Er schaute mich an und sagte nur: "Wir könnten mal wieder etwas Sport machen."
Das Schlimme für mich ist nicht seine Aussage. Ich bin ihm nicht böse, dass er das gesagt hat.
Denn ich weiß, dass er recht hat.
Und es war für mich wie ein Schlag ins Gesicht, dass ich mir das nicht mehr nur einrede, sondern dass es auch nach Außen für alle sichtbar ist, dass ich etwas abnehmen könnte.
Und da sind sie wieder. In vollem Ausmaß. Die Selbstzweifel.

Jetzt sitze ich hier und bin völlig überfordert. Überfordert mit mir selbst. Überfordert mit der Wohnung. Ich muss alles herrichten, den ganzen Haushalt alleine schmeißen, weil ich meinem Freund nicht noch mehr zumuten kann. Überfordert mit der Beziehung und allem was drumherum ist. Überfordert mit den Selbstzweifeln und gleichzeitig dem Vorsatz, nicht mehr in die ES abzurutschen. Überfordert mit der Frage, was ich hier sagen und schreiben will. Zum fünften Mal habe ich nun von vorne begonnen. Und bin froh, dass ich einfach mal alles loswerden kann. All meine Gedanken, die mich gleichzeitig fordern und überfordern. Meine Sorgen, die ich sonst immer nur für mich behalte. Und hinterlasse euch ein einziges Chaos.
 
Ich hoffe euch allen geht es gut und ich freue mich sehr auch von euch wieder zu lesen.
Euer Schattenmädchen ♥

4 Kommentare:

  1. Hey, zwei Dinge die mir bei deinem Post aufgefallen sind (ich hoffe es ist okay, wenn ich es so direkt sage):

    Das war ja mal eine richtig blöde Aussage von deinem Freund. Er weiß von deinem Problem, nehme ich an? Hast du ihm gesagt, was das bei dir ausgelöst hat?

    Ich muss sagen, ich fühle mich gerade auch echt unwohl in meinem Körper, weil ich mich (auch aufgrund von Depressionen) ziemlich gehen lassen habe. Aber trotzdem finde ich so eine Aussage aus dem Nichts heraus nicht in Ordnung und würde das nicht so stehen lassen. Wenn du jetzt zu ihm gesagt hättest: "Du Schatz, ich habe zugenommen und würde gerne etwas dagegen machen", dann könnte ich seine Aussage noch verstehen, aber so ist das halt einfach ziemlich grenzüberschreitend.

    Und warum glaubst du eigentlich, dass du ihm nicht auch Haushalt zumuten kannst? Ihr arbeitet doch beide, oder?

    Ich hoffe mein Kommentar war jetzt nicht zu direkt.
    Ich freue mich im Übrigen wieder von dir zu lesen, auch wenn wir - glaube ich - damals nicht allzu viel miteinander geschrieben haben, habe ich deine Beiträge doch immer gern gelesen.

    Liebe Grüße
    K.

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  2. Ah, ich verstehe. Es ist gut, dass er sich da entschuldigt hat und irgendwie kenne ich ja auch diesen Moment des Erwachens in Bezug auf das Gewicht.

    Das macht die Sache natürlich schwierig und ich verstehe deine Überforderung. Es sind meist nicht mal die Sachen, die man macht, sondern eher das ganze Planen und die Gedanken drum herum... Hm, ich kenne ja eure (finanzielle) Situation nicht, aber wenn es ihm so schlecht geht, wie steht er dann dazu, etwas zurückzutreten (wenn das gehen würde, zB Stunden reduzieren)? Weil klar, du arbeitest dann stundenmäßig weniger, aber du machst dir ja sicher auch Gedanken/Sorgen um ihn und hast dann neben dem "eigentlichen" Haushalt immer noch die Planung etc. von der man meiner Erfahrung nach nicht einfach "Feierabend" machen kann.
    So oder so hoffe ich, dass du da ein bisschen einen Ausgleich zu dem Stress findest :)

    Also "ich" habe schon einmal eine Mail an eine Ex-Therapeutin mit einem anderen Namen und mit Bezug auf andere "Teile" von mir geschrieben. Außerdem gab es da msl eine Nummer in meinem Handy, von der ich mich nicht erinnern kann, sie eingespeichert zu haben (was mich noch immer quält) und andere kleinere komische Sachen wie einen zerbrochenen Bleistift in meinem Bett... Aber an das meiste erinnere ich mich ja, es ist nur "komisch".

    LG
    K.

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  3. Hey Schattenmädchen ♥
    Ich hoffe, dass ich dich nicht verwechsel, aber ich meine, mich dunkel an dich zu erinnern ... du warst aber sehr lange nicht mehr auf Blogger, oder? Bist du jetzt zurück oder war es nur eine kleine Stippvisite? Hast du noch Kontakt zu anderen Bloggern? Es ist so still hier geworden ...

    Alles Liebe

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  4. Ok das war jetzt creepy. Wir haben einander zeitgleich ein Kommentar hinterlassen, hast du das mitbekommen?

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